Mirriam Prieß – Resilienz

Was macht uns psychisch stark?

Mirriam Prieß - ResilienzKEN. Mirriam Prieß macht dort mit »Resilienz« weiter, wo sie mit Burnout aufgehört hat: bei unserer Beziehungen zu anderen und uns selbst. Belastungen zu ertragen und nach dem Fall wieder aufzustehen, hängt von unserer Fähigkeit zur Begegnung ab. Ohne wirklichen Kontakt gibt es auch keine wirkliche Lösung.


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Mirriam Prieß spricht über Erfahrungen aus der ärztlichen Praxis. Viele Menschen leiden an den Dingen des Alltags, weil sie nie gelernt haben, sich selbst zu akzeptieren. Oder sie haben die Erfahrung ausgeblendet, dass sie mit ihren Stärken und Schwächen akzeptiert werden könnten. So wirkt sich die Fähigkeit, im Äußeren zu kommunizieren oder uns selbst zu organisieren, auf unsere Belastbarkeit aus.

Die Ursachen mögen im Elternhaus liegen, was Mirriam Prieß ein eigenes Kapitel wert ist. Aber Resilienz heißt eben auch, sich von nachteiligen Bewertungen aus dem Elternhaus und der Erziehung zu verabschieden und entsprechend der tatsächlich eigenen Wahrnehmung zu handeln. Das wiederum bedeutet, seine eigenen Möglichkeiten und Begrenzungen anzunehmen und die Verantwortung für das eigene Handeln in diesem Rahmen zu übernehmen.

Mir gefällt an diesem Buch von Mirriam Prieß, dass sie uns diese Verantwortung grundsätzlich zutraut, wo wir bisher möglicherweise auf die Eltern, die Schule oder »sonstige« verwiesen haben. Eine wirkungsvolle Resilienzstrategie ist, das eigene Leben in einer Krise zu bejahen und es proaktiv zu gestalten. Das schützt zwar nicht vor Rückschlägen, bereitet aber auf ähnliche Situationen vor.

Auch hier stimme ich Mirriam Prieß zu: Wir sind immer dann besonders stressanfällig, wenn wir die Kraft für eine Lösung in unserer Umgebung suchen. Das Gegenteil davon ist, seine eigenen Fähigkeiten einschätzen zu können und rechtzeitig aufzugeben, wo eine Lösung aus eigener Kraft ausgeschlossen ist. Wir haben schon genug mit den realistischen Lösungen zu tun.

Aus dem Volksmund ist dazu überliefert, dass wir die Dinge lösen, zu denen wir fähig sind, Unlösbares akzeptieren und um die Fähigkeit bitten sollten, das eine vom anderen zu unterscheiden.

In diesem Sinn spricht Mirriam Prieß von Authentizität und lädt uns ein zu einem Weg der Begegnung, wo bis dahin vielleicht der Widerstand die einzige Lösung gewesen schien. Verhalten wir uns entgegen unserer Authentizität, dann entsteht Stress, der sich am Ende vor allem gegen uns selbst richtet.

Resilienz als »das Geheimnis der inneren Stärke« bedeutet authentisch zu leben. Dazu passt, dass wir unsere eigene Empathie und die Offenheit gegenüber anderen Menschen entwickeln und unsere Begrenzungen anerkennen. »Alles ist eine Frage des richtigen Maßes«, sagt Mirriam Prieß. Manche Menschen verlieren sich nämlich gerade in ihrer Empathie und Offenheit und überfordern sich in der Begegnung mit anderen.

Das Buch enthält einen zwölf Punkte umfassenden Selbsttest, ein Programm mit zehn Stufen zur Krisenbewältigung und eine Zusammenfassung der »18 Wahrheiten über Resilienz«. Einen Eindruck davon geben vier generelle Fehler, die Krisen verschlimmern: sich zu verschließen, seine eigene Beteiligung zu verkennen, gegen die Situation anzukämpfen oder in einer Krise das Gegenüber grundsätzlich abzulehnen.

Resilienz setzt die Fähigkeit zur Begegnung voraus. In diesem Sinne ist Resilienz auch ein wirkungsvolles Mittel gegen den Burnout.


Ein Beitrag von www.buecher-blog.net.

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