Die Kanarischen Inseln waren ein »Paket«. In der heißen Phase würde ich alle zwei Wochen das Manuskript für einen Band an den Kölner Hayitverlag abliefern müssen.
Vielleicht lag es an meiner Zeit in der Lokalredaktion der »Münsterschen Zeitung« in Münster und Emsdetten, dass ich mir dieses Tempo zutraute.
Das Budget war grenzwertig. Ich fuhr den Seat Panda, bei dem wir zum Schlafen die Sitze ausbauen konnten. Und Shireen, meine Frau bis heute, notierte, was auch immer mir reiseführerwürdig erschien. An viele Orde erinnerte ich mich beim Schreiben vor allem, weil wir dort im Seat wild gecampt hatten. Ohne Sitze erlaubte mir der Kleinstwagen eine bequeme Diagonale. Und Shireen passte irgendwo dazwischen in meine Arme. Anders ging es nicht.
Wir konnten uns nur zwischen Fahren oder Hotel plus Dusche entscheiden. Meisten fuhren wir bis zum Wechsel auf die nächste Insel.
An schlimmen Tagen hofften wir, dass all die Kontakte, die wir zu Hotels und Pensionen knüpften, so etwas wie Mitempfinden auslösen würden. Doch selbst die alternativsten unter den alternativen Anbietern waren sehr zurückhaltend: »Zimmer frei«, aber das würde sich nur gegen Bares ändern.
Also fuhren wir weiter, kaufen irgendwo Brot, Käse und Wein und schauten uns die Sonnenuntergänge an.
Immerhin wurden wir während der Recherchen über zwei intensive Monate mit zwölf bis 16 Stunden pro Tag auf der Strecke zwei Mal zu einer Tasse Espesso eingeladen.
Und so ist es sind mir die Kanaren auch in Erinnerung geblieben: sieben Bücher für zweimal Espresso.
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