KEN. Es ist schon eine Weile her, dass ich jedem Disney-Heft regelrecht entgegenfieberte. Dagobert Duck, Donald und seine lustigen Neffen waren meine Favoriten, selbst während Karl May und »Bravo«. Der Enten-Clan füllte eine Lücke, an die Old Shatterhand und Dr. Sommer nicht herankamen. Im Dezember 2017 wird der superreiche Erpel 70; Disney feiert ihn mit einem Sonderband schon im goldenen Oktober davor.
Mit einem Klick auf das Bild des Covers können Sie das Buch direkt bei Amazon bestellen.
Jano Rohleder und Dominik Madecki haben mit ihrer Auswahl für diesen Sammler in der Egmont Comedy Collection auch ein Stück Stadtgeschichte von Entenhausen geschrieben. »Uncle Scrooge«, mit vollem Namen Scrooge McDuck, erblickte 1947 das Licht der Comic-Welt. Ursprünglich war er auf das Dauerekel Ebenezer Scrooge aus »Eine Weihnachtsgeschichte« von Charles Dickens abgestimmt.
Der später in »Onkel Dagobert« Umbenannte war als Nebenfigur zu Donald Duck vorgesehen. Doch schon bald mauserte sich der alte Knauser zu einer unabhängigen Persönlichkeit, die in Abenteuern zwischen Gier und Tollpatschigkeit ein Vermögen zu verteidigen hat. Die Nachfrage nach Dagobert Duck befriedigte ein Bedürfnis des amerikanischen Publikums, verführte Menschen weltweit und erforderte eine Hauptrolle.
Vielleicht haben andere Reiche aus späteren TV-Dauerbrennern wie »Dallas« und »Denver« oder der aktuelle Schmollmund im Weißen Haus ihre »First«-Absichten ebenfalls in Entenhausen abgeschaut. Für Dagobert, den Duck, sind Taler und Kreuzer jedenfalls die Nummer 1. In seinem Geldspeicher kann er lustvoll ein Geldbad nehmen und in einer Landschaft voll stets gefährdetem Wohlstand zwischen Geldbergen und -tälern nahezu Schlitten fahren.
Selbstverständlich treten im 175 Seiten starken Geburtstagsalbum auch Dagobert Ducks bewährte Herausforderer auf: die Hexe Gundel Gaukeley, die Panzerknacker und weitere Kandidaten für den Titel »Reichster Mann der Welt«. Onkel Dagobert hat schließlich einige Milliarden zu verlieren und braucht ständig neue Geschäftsideen, um nicht von einem Moment auf den nächsten komplett ruiniert zu sein.
Diese Überzeichnung trägt seit nunmehr 70 Jahren dazu bei, dass wir über den gefiederten Geizkragen mit seinen gar zu übertragbaren menschlichen Schwächen immer wieder schmunzeln dürfen. In fünf Kapiteln werden wir an die Lebensgeschichte Donald Ducks erinnert, an den ersten aller »DD«-Geldspeicher, den Fluch und den Segen des unermesslichen Reichtums. Wir lernen in Geschichten, die teilweise als deutsche Erstveröffentlichung erscheinen, auch die internationalen Autoren und Zeichner von Disney kennen, darunter die Edelfedern Jan Gulbransson und Fabian Erlinghäuser aus Deutschland.
Vermutlich haben viele Gratulanten mit dem »Stolz von Entenhausen« Lesen gelernt. Ich finde, dass »Happy Birthday – Onkel Dagobert« deshalb einen vorderen Platz im Regal mit den Lieblingsbüchern verdient. Ohnehin ist dieser Band mit seinem harten Cover auf Dauer angelegt. Er dürfte beim gemeinsamen Schmökern mit Enkeln und Urenkeln auch die nächsten 70 Jahre vergolden. – Happy Birthday, Onkel Dagobert!
Ein Beitrag von www.buecher-blog.net.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar